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I. Gründung & Entwicklung

 

Die INITIATIVE für SOLIDARITÄT am THEATER (ISaT) gründete sich 2017 aus der Notwendigkeit heraus, fortwährenden Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen im Theaterbereich entgegenzutreten. Die Kolleg*innen, Verbündeten und Freund*innen wollten sich eindeutig gegen die Ansicht positionieren, bei diskriminierenden Vorfällen handele es sich immer um Einzelfälle und persönliche Betroffenheit.

Wir engagieren uns dafür, die zugrundeliegenden ungleichen Strukturen sichtbar zu machen und machtkritische, diskriminierungssensible und diversitätsorientierte Transformationsprozesse in unserem Feld anzustoßen. Dabei ist es ein zentrales Anliegen, Arbeitszusammenhänge und vor allem Arbeitsbeziehungen in den Darstellenden Künsten neu und anders zu denken und neue Räume für Aushandlungen sowie neue Strategien für einen kollaborativeren Umgang zu generieren.

Unser erstes gemeinsames Projekt, die Entwicklung des Format „How to be an Ally – Solidarität praktizieren“ erfolgte 2018 im Rahmen des Festivals „Politik im Freien Theater“ in München mit finanzieller und logistischer Unterstützung des Kulturamts München und des Festivals.

II. Struktur

 

Die INITIATIVE für SOLIDARITÄT am THEATER ist ein gemeinnütziger Verein und versteht sich darüber hinaus als ein dezentral organisiertes Netzwerk in der gesamten deutschsprachigen Theaterszene, offen für alle, die sich den Prinzipien der ISaT verbunden fühlen.

Eine Gruppe von Engagierten teilt sich nach Kapazität die regelmäßig anstehenden Tätigkeiten wie z.B. Beantwortung von Anfragen und Informationsweiterleitung an das Netzwerk über Newsletter. In der eigenen Struktur versuchen die Beteiligten, eine machtkritische Perspektive einzunehmen, die stets auf sich reproduzierende Hierarchien achtet und versucht, diesen durch Praktiken wie z.B. wertschätzender Kritik, persönliche Check-Ins, Verringerung von Erwartungs- und Zeitdruck zu begegnen.

Grundlegende Prinzipien sind das kontinuierliche Aushandeln von Raum- und Gesprächsregeln, um auf das Wirken von Machtstrukturen in Räumen hinzuweisen. Weiterhin treten Vertreter*innen der ISaT mindestens zu zweit auf, um eine Stimmen- und Perspektivenvielfalt, zumindest im Ansatz, zu gewährleisten. Außerdem werden Workshops von mindestens zwei Personen geleitet, wobei mindestens eine Person sich als rassismuserfahrend oder BIPoC positioniert und mindestens eine Person sich nicht als cis-männlich identifiziert. In einer heteropatriarchal geprägten Gesellschaft wird Menschen, die aufgrund von Markern wie Geschlecht oder auf der Basis von Rassismus Marginalisierung und Diskriminierung erfahren, Expertise abgesprochen. Durch unsere „Besetzungspraxis“ versuchen wir, diese Barrieren zu durchbrechen.

 

III. Vernetzungen

 

Die Menschen in der ISaT bringen sich im gesamten deutschsprachigen Raum in verschiedenen Bereichen ein, entweder in „offizieller“ Funktion als Workshopleitende, Diskussionsteilnehmer*innen, Expert*innen auf Panels, Jurymitglieder o.ä., oder als Kolleg*innen, die in konkreten Situationen sich mit einer Person, die diskriminiert wird, verbünden. Die ISaT versteht sich als Netzwerk, in dem die Kämpfe, die im Arbeitsalltag tagtäglich geführt werden, vereint werden. Das Netzwerk setzt sich für einen angstfrei(er)en Theater-Raum ein, auf der Basis von Solidarität und mit Verständnis für die unterschiedlichen Situationen, in denen sich die Beteiligten befinden, und Positionen, aus denen gesprochen wird.

Wir laden Interessierte ein, die sich mit den Inhalten und Kämpfen der ISaT solidarisieren wollen, egal ob in freien Arbeitskontexten, in Festengagements oder Anstellungsverhältnissen beschäftigt, sich auch in lokalen Netzwerken und Interessenvertretungen zusammenzutun und so einer Vereinzelung entgegenzuwirken. Die erste Vollversammlung der ISaT fand am 30.03.2019 im Maxim-Gorki-Theater statt.

Wir verstehen unsere Plattform auch als Verstärker für Kämpfe anderer und verbreiten beispielsweise Offene Briefe und Unterstützungsgesuche, mit denen wir eine thematische Überschneidung haben oder mit denen wir uns solidarisieren wollen.

 

Die ISaT will Impulsgeber*in sein für Transformationsprozesse in den Darstellenden Künsten und arbeitet(e) dazu bisher mit Kooperationspartner*innen wie Diversity Arts Culture, als Teil der AG Transformation und Zugänge des Bundesverband Freie Darstellende Künste, den Landesverbänden Freie Darstellende Künste in Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, dem Projekt Ayşe X Staatstheater, dem Impulse Festival, der Universität Gießen, der Universität Hildesheim und dem Frankfurter Forum Junges Theater zusammen.

 

Beteiligte der ISaT treten als Interviewpartner*innen für Zeitungen und Fernsehen bei Fragen zu Tokenisierung und Diskriminierung im Theater auf, sind Gesprächspartner*innen für machtkritische Podcasts wie die Projekte Ohnmacht und Theater und Geheime Dramaturgische Gesellschaft, sind Peer-To-Peer- Berater*innen für Antidiskriminierung beim Performing Arts Programm Berlin und publizieren Texte, u.a. den Beitrag “How to be an ally? Machtkritik im Theater” in der Publikation von Diversity Arts Culture “Wir hatten da ein Projekt… Diversität strukturell denken” (2020).

 

Die vielfältigen Anfragen an unsere Expertise als intersektional denkende machtkritisch positionierte, in den Darstellenden Künsten arbeitende und sich in den Strukturen auskennende Theatermacher*innen zeigen uns den hohen Bedarf an unseren Inhalten und

unserer Arbeit.

 

Wir wollen unsere Inhalte und Formate kontinuierlich weiterentwickeln und unser Angebot erweitern und dafür noch genauer die Bedarfe in den verschiedenen Bereichen der Darstellenden Künste im Austausch mit anderen Interessenvertretungen und Aktivist*innen evaluieren. Dazu benötigt es eine kontinuierliche Weitervernetzung, kritische Selbstreflexion und Auseinandersetzung mit neuen Themen, Auswertungsprozesse, Vertiefung bestehender Arbeitsfelder, Intensivierung von Arbeitskontakten und Knüpfen neuer Allianzen.

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